Liebe Gemeinde!
In der letzten Woche habe ich eine E-Mail erhalten mit dem Betreff: „Ohne Frauen ist keine Kirche zu machen!“ Viele werden nun vermutlich sagen: Das ist ja nichts Neues! Und doch wurde in den letzten Jahrzehnten und beim Synodalen Weg viel über die Rolle der Frau in der katholischen Kirche diskutiert. Wir scheinen uns bei diesen Diskussionen immer im Kreis zu drehen, jedoch keinen wesentlichen Schritt weiter zu kommen. Wir sollten jedoch nicht den Mut verlieren. In der Bibel und in der Kirchengeschichte gab es zu allen Zeiten starke Frauen, die für Einfluss auf die Herrscher ihrer Zeit nahmen und damit den Lauf der Geschichte verändert haben. Sie können uns – nicht nur den Frauen – auch heute noch als inspirierende Vorbilder dienen. Katharina von Siena, deren Gedenktag wir am 29. April feiern, zählt zu diesen Frauen. Geboren wurde sie als zweitjüngstes Kind einer verarmten Adelsfamilie und hatte bereits als Kind Visionen. So zieht sie sich immer mehr aus der Welt zurück und beschließt – gegen den Widerstand der Familie, ihr Leben Jesus zu widmen. Zunächst als Ordensfrau – doch nach Jahren der Einkehr und Zurückgezogenheit, stellt sie ihr Leben in den Dienst für die Mitmenschen und kümmert sich um das Wohlergehen armer und kranker Menschen. Aber Katharina von Siena war nicht nur caritativ tätig, sondern entwickelte sich später zu einer Kämpferin für Reformen in der Kirche. Sie scheute sich nicht öffentlich auf kirchliche Missstände hinzuweisen und äußerte sich zu politischen und gesellschaftlichen Belangen. Für eine Frau ihrer Zeit war ihr Einfluss und Einsatz außergewöhnlich und sorgte für großes Aufsehen. Durch ihren festen Glauben und ihren Mut prägte sie ihre Zeit nachhaltig. Katharina von Siena war so überzeugend, dass sie 1970 von Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben. Eine Auszeichnung und Ehrentitel für Theologen und Heilige, die einen prägenden Einfluss auf die Theologie der christlichen Kirche hatten. Sie gehört somit zu vier weiblichen aus den insgesamt 36 Kirchenlehrern. Seit 1939 ist sie die Schutzpatronín Italiens und seit 1999 mit Birgitta von Schweden und Teresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein) eine Schutzpatronin Europas. Der 29. April ist nicht nur der Gedenktag der Heiligen Katharina von Siena, sondern auch seit 1998 der „Tag der Diakonin“. Dieser wurde vom Katholischen Deutschen Frauenbund etabliert, mit dem Ziel sich für die Zulassung von Frauen zum diakonischen Dienst einzusetzen. Aus diesem Grund finden an diesem Tag zahlreiche Gottesdienste der Kfd – auch in Münster – statt, um den starken Frauen in der Bibel und der Kirche zu gedenken. Denn: Ohne Frauen ist keine Kirche zu machen!
Ihre Pastoralreferentin Claudia Wonka
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