Liebe Gemeinde!
„Es sind die Geschichten, die aus alltäglichen Gegenständen etwas Besonderes machen.“ An diesen Satz von Onkel Titus aus der Kinderbuchreihe „Die drei ???“ musste ich im letzten Jahr häufiger denken. Für Onkel Titus und seinen Gebrauchtwarenhandel heißt das, dass jede alte Radkappe mindestens einmal an einem Wagen von Alfred Hitchcock montiert gewesen sein muss. Ihm geht die Phantasie da so manches mal durch, aber wie berührend so manche echte Geschichte sein kann, haben wir in St. Anna im letzten Jahr im Rahmen des Projektes „WIR nehmen IHN auf“ erlebt: Kreuze, die im Keller vor sich hin staubten, haben in der Kirche einen Platz bekommen, und sehr viele davon haben nun auch ein neues Zuhause gefunden. Das Kreuz, das vor 60 Jahren als Dank für den Einsatz in der Jugendarbeit verschenkt wurde. Das Kreuz, das einmal im OP hing, bevor es den Hygiene-Anforderungen weichen musste. Das Kreuz zur Hochzeit der Großeltern. Viele Kreuze sind auch ohne Geschichte zu uns gekommen – wo gerade dort der Blick in die Vergangenheit besonders spannend gewesen wäre. Warum verwahrt jemand ein Kreuz auf, von dem nur noch ein zerbrochener Torso übrig ist, dem auch noch eine Hand fehlt? Welchen Weg haben Kreuze nach Münster genommen, die stilistisch eher in andere Länder oder Kontinente gehören? Nach einem Jahr werden die übrig gebliebenen Kreuze nun abgenommen und weiter verwendet. Was für mich neben vielen erzählten und erdachten Geschichten zu den Kreuzen bleibt, ist der Anspruch, der aus dem Titel erwächst: Wo nehme ich IHN auf? Wo gebe ich IHM einen Platz – nicht (nur) in meiner Wohnung, sondern auch (und vor allem) in meinem Herzen? Wie verwandelt ER uns, wenn wir IHN aufnehmen?
In diesem Sinne wünsche ich einen beseelenden Start in die Fastenzeit,
Ihr Pastoralreferent Hendrik Werbick
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