Liebe Gemeinde!
An diesem Sonntag feiert die Kirche das Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Zwei Heilige, die unterschiedlicher nicht sein können. Petrus war ein Kind vom Land, ein einfacher Fischer vom See Genezareth. Die biblischen Berichte schildern ihn als impulsiv und spontan. Als Jesus ihn in seine Nachfolge ruft, lässt er sofort alles stehen und liegen und folgt dem Ruf Jesu. Er will seinem Herrn bis in den Tod folgen und zeigt dann doch wieder Schwäche und Labilität. Er legt als erster das Bekenntnis zu Jesus dem Messias ab, flieht aber wieder und verleugnet ihn sogar. Da ist ganz viel guter Wille, aber auch ganz viel menschliche Schwäche. Paulus hingegen stammt aus Tarsus an der Mittelmeerküste aus einer vornehmen und gebildeten Familie. Die hellsten Köpfe der damaligen Zeit zählen zu seinen Lehrern. Er ist ein eifriger Student und gehört bald selbst zur intellektuellen Elite. Er ist eher ein Willens-, als ein Gefühlsmensch. Als Verfolger der Christen zeigt er sich fanatisch und engstirnig. Diese beiden beruft Jesus als Säulen seiner Kirche: den Schwachen und Labilen für Halt und Beständigkeit, den Engstirnigen und Fanatischen für Dynamik, Weite und Entwicklung. Beide haben sich von Gott verwandeln lassen, denn bei ihm ist nichts unmöglich. Im Blick auf das Chaos und die Tragödien unserer Zeit und im Blick auf so manche Engstirnigkeit und Schwäche im eigenen Leben eine tröstliche Botschaft.
Ihr Pastor Timo Holtmann